Geschichte - Der Name und der Handwerkerweg zum jetzt

 

Der Name „Schirmgasse“ kommt aus dem Althochdeutschen und hieß ursprünglich „Schergengasse “ vom Lateinischen „Scario“= Anführer einer Truppe.
Im heutigen Sprachgebrauch bezeichnet man als Schergen eher einen Henkersknecht oder einen Schurken, im Mittelhochdeutschen meinte man damit allerdings einen Gerichtsdiener.
Schon zu Anfang des 15. Jahrhunderts, als man aus Steuergründen begann, alle Bürger in der Stadt chronologisch zu erfassen, lebten in der Schirmgasse zahlreiche Handwerker. Die Gasse versorgte sich selbst mit allem Lebensnotwendigen und ersparte so ihren Bewohnern lange Fußwege.

Im Haus Nr. 278 beispielsweise gab es bereits 1493 einen „Peckh.“ Da die Backöfen schwer waren und einen Umzug daher fast unmöglich machten, findet man an dieser Stelle noch immer den „Schirmbäck“ Gebel.
Ganz vorne, im Haus Nr. 295, in dem Frau Rajal ihre wunderschönen Buchskranzl bindet, ist in der Stadtchronik eine ganze Dynastie Kramer verzeichnet.
In dem großen Gebäudekomplex Nr. 287 bei Modissa und der Galerie Seyed war die Hammerzunft vertreten, der alle Handwerker angehörten, die mit Metallverarbeitung zu tun hatten.
Gleich daneben, Nr. 292, gab es einen Ätzmaler. Dieser arbeitete mit einem Plattner zusammen und verzierte und schmückte Rüstungen.

Nr. 294 fiel bei der Belagerung durch die Schweden Anfang des 17. Jhdts. einem schrecklichen Brand zum Opfer. Die Bürgermeisterfamilie Kray baute es 30 Jahre später wieder auf. In der Chronik findet man in diesem Haus einen Sarwürker, welcher mit kleinen, vernieteten Metallringen einen Körperschutz aus Kettengeflecht herstellte. Die Ringe, die Heidi Wolf heute in ihrer Goldschmiede fertigt, trägt man vorzugsweise an den Ohren oder am Finger.
Am Markuslöwen an der Fassade des Hauses Nr. 268 erkennt man immer noch, dass hier vor einigen hundert Jahren ein venezianischer Händler seine Gewürze feil bot.
Hier sind heute Mode, Design, Kunst und Genuss zu Hause. CHARLOTTA bildhübsch bietet viele schöne Dinge das Alltags, von denen sich eine Kundin mit modischem Anspruch gern umgeben lässt. Und so ist es kein Wunder, dass die exklusiven Kreationen viele Passanten und Stammkundinnen magisch anziehen. Finden Sie frisches, klares und unverwechselbares Design, auch ausgewählte Objekte aus dem Wohnbereich.

„Plagt dich heut ein Zipperlein, höllisch tobt ein Zahn und tummeln gar viel Läus im Haar: mußt bald zum Bader gahn. Schabt den Bart und schröpft das Blut, bricht den Zahn, das tut nicht gut, Bader Schinder seyn“ heißt es in einem mittelalterlichen Lied. Vor solch rohen Methoden muss man sich heute nicht mehr fürchten, wenn man Sylvia Grünberger im George-Michael Studio, Nr. 269, aufsucht. Der schöne Innenhof verrät, dass es hier früher eine Quergasse gab, um schneller zur Kirche St. Martin zu kommen.
Wo man in den 60-er Jahren im Stehausschank „Rimböck“ bei einem „Escorial grün“ über das aktuelle Weltgeschehen diskutierte, wohnte 1771 die Witwe eines Kistlers, Sargmachers.
Heute findet man im Haus Nr. 270 Noa by Gerstner und Die Werkstatt.

Daneben, Nr. 271, ging ein Senkler seinem Handwerk nach und beschlug Schnüre und Riemen mit dünnem Blech. Der Begriff „Schnürsenkel“ rührt daher.
Ein Scherge wohnte 1630 in Nr. 272. Anfang des 20. Jahrhunderts stellte eine Tabakfabrik dort Rauchwaren her, und heute rückt Hannelore Fuhrich im Sterntaler mit ihrem Räucherwerk ganz anderen Kalibern zu Leibe.
Im Haus Nr. 276 führt Goldschmiedin Julia Reidel fort, was 1641 Eder Hans begann: die hohe Kunst des Goldschmiedens und Geschmeideherstellens.

Das Casa del Oliva trägt die Nummer 479. Früher war hier eine Nestlerei, wo Besen gebunden und Körbe geflochten wurden, später vermutet man eine Galanteriespenglerei, die Laternen, Windfahnen und „Ausleger“ herstellte.
1713 handelte ein Priechker mit Leinwänden und Käse im Haus Nr. 280. Heute findet man bei Foto Petzold alles rund ums Fotografieren.
Am anderen Ende der Gasse, Nr. 266, lieh man sich beim Lehenrößler gegen Bares ein Pferd.
Heute stehen Vater und Sohn vor Slot and Cars und bestaunen Modelleisenbahnen, Rennwägen und vieles mehr.

 

Urban Kreidnweis, Bürgermeister zu Landshut und Hausbesitzer von Nr. 267 veräußerte 1549 einen Teil seines Besitzes. Später erfuhr er von einem dort vergrabenen Schatz und erhob Anspruch auf einen Teil desselben. Der Schatz wurde nie gefunden. Der Spaziergänger in der Schirmgasse wird allerdings bei Le Papillon viele Pretiosen finden...
Wenn man sich nach langem Einkaufsbummel eine belebende Pause gönnen möchte, ist man im Alten Hofbräuhaus bestens aufgehoben. Ein Schlussstein im Keller des Hauses weist auf eine sehr alte Vergangenheit hin. Schon 1270 stand hier ein Haus aus Stein, als alle anderen Häuser in der Stadt noch aus Holz gebaut waren.
Wenn man gleichzeitig noch weiß, dass sich hinter den Mauern im Keller ein weit verzweigtes Gangsystem auftut, bekommen die Gedanken Flügel, und man gönnt sich gerne noch einen Prosecco im ehemaligen Pettenkofer-Palais und Hofbräuhaus....

 

 

 

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